Warum ich mir rund um meinen 40. Geburtstag existenzielle Fragen nach meiner Karriere mit 50+ stellte
- Pepo Bach

- 13. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. März
Seit über einem Jahrzehnt bewege ich mich in der dynamischen Welt der Technologie- und Startup-Branche. Als ich diesen Weg Ende 20 einschlug, schien das Startup-Umfeld ein Spielplatz für Gleichgesinnte zu sein. Das Alter spielte kaum eine Rolle, obwohl es durchaus jüngere Kollegen gab.
Heute, als Geschäftsführer des SV Instituts, Deutschlands führendem Tech Sales Bootcamp, das Quereinsteiger im Softwarevertrieb ausbildet und vermittelt, ist der Altersunterschied unübersehbar geworden. Mit über 40 Jahren bin ich deutlich älter als unsere Teilnehmer, deren Durchschnittsalter bei 29 liegt. Auch die Geschäftsführer, Vertriebsleiter und Recruiter unserer Partnerunternehmen sind überwiegend jünger.
Diese Diskrepanz hat mich zum Nachdenken gebracht: Kann ich, im Angesicht rasanter technologischer Entwicklungen wie KI im Vertrieb, weiterhin glaubwürdig unsere Teilnehmer führen? Wie bleibe ich am Puls der Zeit und vermeide es, Innovationen zu übersehen? Und vor allem, wie werde ich von meinen jüngeren Kollegen und Partnern wahrgenommen?
Diese Fragen quälten mich, obwohl meine Arbeit mir nach wie vor Freude bereitet – von der Talentauswahl über die Partnerschaftspflege bis zur Curriculum-Entwicklung.
Ich hätte meine Sorgen gerne geteilt, doch ich zögerte. Das Eingeständnis, dass die "4" nun meinen Lebenslauf ziert, fiel mir schwer. Zudem fürchtete ich, in einer jugendzentrierten Gesellschaft als "alt" abgestempelt zu werden.
Aus Mangel an Mut und Klarheit traf ich einen voreiligen "Entschluss": Ich würde das Bootcamp noch einige Jahre leiten, doch mit 50 sollte ein Nachfolger gefunden sein. Dieser Gedanke begleitete mich monatelang.
Bei meinen Recherchen stieß ich auf eine unerwartete Erkenntnis: Ich war nicht allein. Viele Menschen in ähnlichen Lebensphasen stellten sich dieselben Fragen:
Werde ich technologischen Veränderungen beruflich gewachsen sein?
Möchte ich meinen bisherigen Karriereweg fortsetzen?
Reichen meine körperlichen und geistigen Ressourcen für die Anforderungen meines Berufs aus?
Ich entdeckte eine Fülle von Literatur und Forschung zum Thema Altern und Karriere. Entgegen meiner anfänglichen Annahme erkannte ich, dass Erfahrung und Weisheit unschätzbare Werte sind. Ich beschloss, mich mehr mit diesen Themen auseinanderzusetzen, um meine Stärken optimal nutzen zu können.



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